Lesetipps aus der Gemeinde

Wir möchten Lesetipps innerhalb unserer Gemeinde sammeln!

 

Es darf sich hierbei um Zeitschriften, Bücher, Magazine, Blogs, Zines, Web-Zeitungen uvm. handeln. Ob Sie uns Vorschläge für die private Freizeit schicken oder aber auch Tipps für Fachliteratur mit beruflichem Kontext – Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Der Lesetipp wird anschließend auf unserer Homepage und im Gemeindebrief veröffentlicht. Es würde uns sehr freuen, wenn uns viele Interessierte einen Lesetipp - gerne auch mit Foto - zukommen lassen würden. Die Einsendungen werden dann entsprechend editiert und im Laufe der Zeit veröffentlicht. Ihre Vorschläge senden Sie bitte an Frau Silke Schaum: silke. schaum@ekir.de.

Eine andere Idee ist, einen eigenen Literaturkreis innerhalb unserer Gemeinde zu gründen. Daher freuen wir uns künftig auf Ihre vielseitigen Vorschläge.

Der Windhof, ein Roman den es sich lohnt zu lesen!!!

 

Seit dem tragischen Tod ihres Mannes hat Mel die Kölner Wohnung kaum verlassen. Als aber ein Sturz ihre Großmutter Lene ans Bett fesselt, muss Mel in den rauen Westerwald reisen. Die wortkarge Lene hat ihr schon als Kind Angst eingejagt. Doch auf dem einsamen Bauernhof, wo nachts der Wind in den Bäumen flüstert und um die alten Mauern streicht, nähern sich die beiden vom Leben gezeichneten Frauen einander zögerlich an. Lenes dramatische Geschichte, die endlose Weite ihrer Heimat und nicht zuletzt der attraktive Hausarzt, Noah Berkamp, öffnen Mels Herz allmählich wieder für die Frage, was das Leben noch für sie bereithalten mag ...

Sonja Roos, Jahrgang 1974, wuchs in einem kleinen Dorf im Westerwald auf. Nach dem Abitur 1994 studierte sie Germanistik und Anglistik in Koblenz. Seit 2004 arbeitet sie als Redakteurin und Kolumnistin bei der Rhein-Zeitung. Sonja Roos lebt heute mit Mann, drei Töchtern und Hund wieder in ihrer alten Heimat, dem Westerwald. Schon als Kind liebte sie es, sich die Geschichten der Menschen anzuhören und ihre Leben, ihre Schicksale neu zu erfinden. Ihre zweite große Leidenschaft gehört dem Kino, vielleicht läuft deshalb auch immer ein Film vor ihrem geistigen Auge, wenn sie schreibt.

Empfohlen von Andrea Heidtmann

Susannah Cahalan „Feuer im Kopf – Meine Zeit des Wahnsinns“

Susannah ist eine junge, attraktive Frau, frisch verliebt und steht am Anfang einer vielversprechenden Journalistenkarriere bei der New York „Post“.  Alles scheint perfekt und dennoch gerät ihr Leben von einem auf den anderen Tag vollkommen aus den Fugen. Innerhalb kürzester Zeit erkrankt sie schwer, kämpft mit Halluzinationen, Krampfanfällen und körperlichen Einschränkungen. Hilflos müssen ihre Familie und Freunde mit ansehen, wie Susannah innerhalb weniger Wochen zu einem Schwerstpflegefall in der Psychiatrie wird. Alle Untersuchungen, vermutete Diagnosen und Behandlungen bleiben zunächst erfolglos. Keine Besserung ist in Sicht. Die junge Frau kämpft am Ende sogar um ihr Leben. Doch ihre Familie gibt nicht auf und knüpft Kontakt zu einem der renommiertesten Neurologen Amerikas. Dieser Arzt kann schließlich die rettende Diagnose stellen und Susannah behandeln. Aber bis zu ihrer vollständigen Genesung ist es noch ein langer Weg….

 

Die junge Autorin schildert ihren Leidensweg und ihren Kampf zurück ins Leben in einer bewegenden und aufregenden Geschichte. Sie zeigt einmal mehr, wie wichtig Familie, Liebe und Hoffnung sind und wie leicht die Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn überschritten werden kann. 

Empfohlen von Silke Schaum

 

Bernard Minier „Schwarzer Schmetterling“

 

Eisiger Winter in den französischen Pyrenäen. Ein abgeschiedenes Dorf. Eine geschlossene Anstalt. Ein hochintelligenter Psychopath mit einem teuflischen Plan. In 2000 Meter Höhe machen Arbeiter eine verstörende Entdeckung. Das Werk eines Wahnsinnigen? Am Tatort werden Spuren eines gefährlichen Serienmörders gefunden, doch dieser sitzt seit Jahren im hermetisch abgeriegelten Hochsicherheitstrakt einer psychiatrischen Anstalt. … Wie konnte der einst meistgesuchte Täter Europas seine Spuren hinterlassen, obwohl er nie seine Zelle verlassen hat? Während Commandant Servaz und die junge Anstaltspsychologin Diane Berg verzweifelt versuchen, das Rätsel zu lösen, wird der kleine französische Ort Saint-Martin von einer kaltblütig inszenierten Mordserie erschüttert…..

 

Die Geschichte ist von Beginn bis zum bitteren Ende spannend und sehr ausführlich beschrieben. Immer wieder tauchen neue Verdachtsmomente auf, sodass sich stets neue Muster und Motive ergeben. Schließlich führt die Spur in die Vergangenheit des kleinen Städtchens Saint-Martin zurück. Nur dort können die Ermittler die entscheidenden Hinweise zum Täter finden…

 

Bernard Minier schafft es, seine LeserInnen von Beginn an zu fesseln. Durch seine sehr detaillierten Beschreibungen sind die Figuren und Örtlichkeiten zum Greifen nah. Spannend, düster, mitreißend. Erst kurz vor Ende der Geschichte werden alle Zusammenhänge deutlich und die Verbrechen können gelüftet werden. Nichts für schwache Nerven, aber dennoch ein sehr gelungener Psychothriller.

 

Empfohlen von Silke Schaum

 

 

Ferdinand von Schirach „Verbrechen“

 

„Verbrechen“  ist eine Kurzgeschichtensammlung des deutschen Schriftstellers Ferdinand von Schirach. Das Buch enthält die Geschichten von Menschen,  die eine Straftat begangen haben. Es werden ihre Hintergründe und ihr Motiv beleuchtet.

 

Jedes Verbrechen ist einzigartig: Ein angesehener, liebenswerter älterer Mann, Doktor der Medizin, erschlägt nach 40 Ehejahren seine Frau. Sein Geständnis ist ebenso außergewöhnlich wie seine Strafe. Ein Mann raubt eine Bank aus, und so unglaublich das klingt: Er hat seine Gründe. Eine junge Frau tötet ihren Bruder. Aus Liebe.

 

Ferdinand von Schirach erzählt elf unglaubliche Geschichten, die dennoch wahr sind. Präzise, schnörkellos, respektvoll und wertfrei. Wie von seinen Erzählungen nicht anders gewohnt, werfen einige Fälle Fragen über das eigene Verständnis von Recht und Gerechtigkeit auf und sie sind sehr fesselnd geschrieben. Die Spannung nimmt trotz der Nüchternheit des Erzählstils nie ab. Es sind Schicksale von Menschen, die unsere Nachbarn sein könnten und sie sind bewegend.

 

Empfohlen von Silke Schaum

 

Empfehlung für die Freizeit

Rachel Simon „Die Geschichte eines schönen Mädchens“

 

Rütten & Loening Verlag | ISBN: 978-3-352-00859-7

 

Die Geschichte beginnt im Jahre 1968: Die 70-jährige Witwe Martha lebt in ihrem abgelegenen Haus ein einsames Leben. Nur an Weihnachten erhält sie von ehemaligen Schülern Besuch. Plötzlich jedoch stehen zwei wildfremde, verzweifelte Menschen zusammen mit einen kleinen Baby vor ihrer Tür: das Mädchen Lynnie und Homan, ein tauber Afroamerikaner. Beide sind aus einer nahen Anstalt geflohen. Doch ihre Wächter sind ihnen gnadenlos auf der Spur. Während Homan über den reißenden Fluß entkommen kann, wird Lynnie in ihr trostloses Dasein zurückgebracht. Mit flehendem Blick kann das Mädchen Martha gerade noch zu verstehen geben, sie möge das Kind verstecken. Martha stellt sich dieser Herausforderung und es beginnt für alle Beteiligten eine eindrucksvolle Reise, die über vierzig Jahre währt.

 

Ein wunderbarer, anrührender Roman: Eine junge Frau muss ihr Kind zurücklassen – und hört nicht auf, es zu suchen und auf ein Wiedersehen zu hoffen.

 

Wie in vielen Ländern gab es auch in den USA Häuser, die sich Schulen nannten, in welche Arme, Behinderte oder sonst irgendwie gestrandete Kinder und Jugendliche aufgenommen wurden. Rachel Simon hat sich sehr eingehend mit der Thematik dieser staatlichen Heime beschäftigt und ausgiebig recherchiert.

 

Wunderbar ausgeführt sind die Lebenswege der handelnden Personen. Glück und Leid erfahren sie, doch nie geben sie auf. Sie kämpfen um ein Ziel: eine schönere Welt. Sie erfahren, dass es nie zu spät ist für Veränderungen.

 

Empfohlen von Silke Schaum

 

"All die ungelebten Leben" ist die Geschichte einer Familie, die geübt darin ist, den Mantel des Schweigens über störende Risse im Beziehungsgefüge zu breiten. Jeder von ihnen sucht und findet Wege, um sich mit den verschwiegenen Wahrheiten, den ungesagten Worten, den ungelebten Leben zu arrangieren. Doch keiner merkt, dass die Geschehnisse der Vergangenheit sie alle an einem erfüllten Leben hindern. Bis sich die Schwestern Selma, Mascha und Jane nach vielen Jahren des Schweigens auf der dänischen Insel Rømø wieder begegnen - in einer Situation, die Vergangenheit, Gegenwart und alle Perspektiven auf den Kopf stellt...

 

Mein Fazit: 
Michaela Abresch hat mit ihren wundervollen Worten einen Abschnitt im Leben eines Menschen beschrieben vor dem sich jeder wohl irgendwie fürchtet oder verdrängt. Es geht um Tod und Leben zugleich, jemanden beistehen, zuhören, trösten, stärken.  Es ist ein Thema über das viele nicht reden können. Genauso wie das Verdrängen von Problemen, Lebensphasen bzw. -entscheidungen, aber verdrängen hilft nicht, auch wenn man es immer wieder macht. Aus Rücksicht, Angst oder was auch immer für Gründen. Verdrängen hilft immer nur bedingt und irgendwie lässt es einen nie zur Ruhe kommen. Es gehört Größe und Stärke dazu und wohl auch Mut. Gleichzeitig sollte man aber auch Rücksichtnahme nicht außer Betracht lassen.
 
Mir hat das Buch von Michaela Abresch außer Tränen auch die Augen geöffnet, dass man in jeder Lebenslage das positive nie aus den Augen verlieren sollte.

In ihrem Nachwort schreibt Michaela Abresch: „Über die ungelebten Leben, die wir alle irgendwo in uns tragen. Über Entscheidungen, die wir trafen, weil es sich richtig anfühlte, und über jene, die wir später bereuten, weil sie zu etwas führten, was wir nicht wollten.“

Genau das bringt es auf den Punkt, egal welche Entscheidungen im eigenen Leben kommen richtige oder falsche, sie gehören zu einem und falsche machen einen sogar noch stärker, wenn sie auch mehr Kraft kosten.

 

Empfohlen von Andrea Heidtmann

"Nicholas Sparks  - Für immer an deiner Seite" : An der Schwelle zwischen Leben und Tod findet Logan Thibault einen Glücksbringer: die Fotografie einer lächelnden schönen Frau. Obwohl er sie noch nie zuvor gesehen hat, glaubte Thibault, dass sie den Schlüssel zu seinem Schicksal in den Händen hält. Er sucht die geheimnisvolle Frau auf -  und sein Leben nimmt eine so wunderbare wie dramatische Wendung.

 

Mein Fazit: Es ist auf eine wunderschöne Art in diesem Buch von Nicolas  Sparks beschrieben, egal wie wir uns das Leben vorstellen und auch planen, dass es oft anders kommt. Aber ganz egal, wie das Leben verläuft, es wird bewusst, dass das Wichtigste doch die Liebe in unserem Herzen ist. Dieses Buch lässt kein Herz unberührt.

 

Empfehlung von Heidi Rohde

Empfehlung für die Freizeit Simsion, Graeme. Das Rosie-Projekt.

Übersetzt von Annette Hahn, Krüger, 2014. | ISBN: 978-3596197002

 

Die Hauptfigur des Romans ist Don Tillman: Assistenzprofessor im Fachgebiet Genetik, durchtrainiert, intelligent … und auf der Suche nach der Frau fürs Leben. Doch schon Freundschaften zu schließen fällt ihm schwer. Dons Alltag ist im Minutentakt durchorganisiert und auf Zeit- und Kosteneffizienz optimiert. Don ist Autist mit Asperger-Syndrom. Auf seine wissenschaftliche Weise geht er auch das „Partnerin-Problem“ an. Er entwickelt dafür einen perfekt abgestimmten Fragebogen. Aber als Don Rosie trifft, wird ihm schnell klar: Gefühle haben ihre eigene Logik. Das Rosie-Projekt ist eine zarte Liebesgeschichte und zugleich ein leiser Roman mit Empathie für Menschen, die ‚anders‘ sind.

 

Empfehlung von Silke Schaum